Unterricht im Museum
Der Lehrplan des Leistungskurses Geschichte verlangt von Schülern und Lehrern sich mit Waffentechnik des Ersten und Zweiten Weltkrieges auseinanderzusetzen. Schwierig, wenn man nur von beschreibenden Texten und Bildern zehren soll.
Also beschlossen wir, im neu eröffneten Militärhistorischen Museum Dresden um Rat und Tat zu bitten. Am 01.06.2012 war es dann soweit. Pünktlich 10 Uhr öffneten sich die Pforten des Museum für uns. Beeindruckend, wie historische und moderne Architektur zu einer Einheit verschmelzen.
Ein freundlicher und vor allem kompetenter junger Mann nahm sich unser an und geleitete uns für ca. zwei Stunden durch den Teil der Ausstellung, der für unser Thema relevant war.
Wir konnten so an ausgewählten Objekten die Entwicklung in der Waffentechnik der Deutschen innerhalb eines Vierteljahrhunderts nachvollziehen: das Waffengewicht sank, die Schussfrequenz erhöhte sich, die Treffergenauigkeit und die Zerstörungskraft nahmen zu. Der Krieg veränderte sein Gesicht.
Neben der beachtlichen Ingenieursleistung bleibt natürlich ein fahler Beigeschmack: Diese Waffen waren alle im Einsatz. Damit wurden Menschen getötet…
Aber auch dieser emotionalen Seite lässt das Museum Raum und Zeit: Wie riecht Krieg? Wie hört er sich an? Wie gehen Soldaten mit dem Tod um?
Am Ende waren sich alle einig: Kein Lehrbuch der Welt, kein Lehrervortrag, keine Filmszene hätten uns so beeindrucken können wie diese Originalexponate in der didaktisch klug aufgebauten Ausstellung dieses Museums.
Erik Richter, Kursleiter des LK Geschichte