Besuch des Biotechnologie-Kurses im Hygienemuseum

„Ist er der Vater oder nicht?“ Um diese Frage zu klären, begaben wir - der Bionik-Kurs der 11. Klassen - uns am 31.03.2010 ins Deutsche Hygienemuseum Dresden. Dies war bereits unser zweiter Besuch des gläsernen Labors. Am 24.02.2010 befassten wir uns mit dem beeindruckenden Verfahren der DNA-Isolierung und der Fluoreszensmikroskopie.
Unter der fachkundigen Anleitung von Herrn Dorst und den Mitarbeitern des Museums arbeiteten wir am zweifelsohne äußerst wichtigen Nachweis der Vaterschaft.

Hierfür wandten wir die gleichsam interessante wie faszinierende Technik der Polymerasen Kettenreaktion (PCR) an, mit der die DNA eines Menschen vervielfältigt werden kann. Diese haben wir jedoch vor allem theoretisch abgehandelt, da während der Reaktion keine Möglichkeit besteht diese zu beobachten. Um die DNA-Moleküle dann noch zu trennen, machten wir uns mit der in der analytischen Chemie und Molekularbiologie gebräuchlichen Methode der Gelelektrophorese (von griech. Pherein = tragen) bekannt. Die Gelelektrophorese funktioniert, wie der Name schon sagt, mittels eines Gels, durch welches die zu trennenden Moleküle geleitet werden. Zuvor mussten wir die Proben jedoch noch behandeln und das verwendete Gel herstellen. In diesem Gel bewegen sich Ionen, die es schlussendlich möglich machen, das Erbmaterial zu trennen und somit visuell darzustellen sowie mit einer bekannten DNA, in diesem Fall der DNA des vermeintlichen Vaters, zu vergleichen.

Dank der Genauigkeit dieser Methode des - die Fehlerquote liegt bei unter 0,01% - ist sie heute die am meisten verwendete und sicherste Variante der Bestimmung der Vaterschaft. Die Einsicht, dass das Mädchen - wie sich herausstellte - nicht die Tochter des untersuchten Mannes war, trat hinter den Erlebnissen dieses ereignisreichen Tages zurück, schließlich konnten wir am Ende des Tages beredtes Zeugnis über den Nutzen der analytischen Chemie ablegen.

Luise Schreiber